Stavenhagener Straße 4 - 32 || Berlin

Objekt

In dem Zeitraum zwischen 1925 und 1930 wurde die Hufeisensiedlung erbaut und gilt seitdem als internationales Schlüsselwerk modernen städtischen Siedlungsbaus. Mit dem Bau der Hufeisensiedlung wurde in Deutschland der Beginn des Großsiedlungsbaus eingeleitet. Der damalige Stadtbaurat Martin Wagner war Anhänger des „Neuen Bauens“ und wollte im Bauwesen industrielle Arbeitsmethoden durchsetzen. So wurde die Hufeisensiedlung von Bruno Taut, Martin Wagner, Leberecht Migge und Ottokar Wagler geplant und steht seit 1986 als Gesamtensemble unter Denkmalschutz. Am 7. Juli 2008 wurde sie in die prestigeträchtige UNESCO-Weltkulturerbeliste aufgenommen und ist seit 2010 eingetragenes Gartendenkmal.

PROJEKTDATEN

Stavenhagener Straße 4 - 32
12359 Berlin

930.000 €

06/2012 - 03/2013

Leistungsspektrum

LP 6 - 9, § 33 HOAI

Im Vergleich zu anderen Siedlungen aus dieser Zeit, weist Sie einen guten Erhaltungsgrad von Häusern, Garten- und Grünanlagen auf. So besteht die Stavenhagener Straße 4 - 32 aus dreigeschossigen Mehrfamilienhäusern mit jeweils sechs Mieteinheiten, sie wurden in einer Reihung von 15 Aufgängen gebaut (insgesamt 90 Mieteinheiten). Alle Häuser sind durch öffentliche Straßen erschlossen und durch entsprechende Hauszugänge und Gehwege an diese Straßen angebunden.

Die Baumaßnahme beinhaltete Sanierungsmaßnahmen im Bereich des Fassaden-, Keller- und Dachbodenbereichs. Historische Kastendoppelfenster, Kellerfenster, Hauseingangstüren und Fassadenputz wurden auf ihre ursprüngliche Farbgebung untersucht, diese wurde dokumentiert. Im Laufe der Jahre und durch die Individualität der Mieter sind diese eigenständig überarbeitet bzw. angestrichen worden. Durch Wettereinflüsse kam ein weiterer Faktor hinzu,
der besonders die Fassade im Bereich des Putzes
und die Kastendoppelfenster angegriffen hat. Um den historischen Bestand so gut wie möglich zu erhalten, wurde an der Fassade in Teilbereichen die Kratzputzstruktur ausgebessert und gestrichen.

Die von den Mietern eigenständig eingebauten Balkonverglasungen wurden im Zuge der Sanierungsmaßnahme entfernt und die entstanden Fehlstellen neu verputzt. Von erfahrenen Tischlern wurden die Kastendoppelfenster aufgearbeitet. Dies beinhaltete die Erneuerung der Wasserschenkel, Kämpfer und Schlagleisten. Des Weiteren wurden diese vollständig angeschliffen und neu gestrichen. Alle Hauseingangstüren wurden vollständig von den alten Farbschichten befreit (Farbschichten abgebrannt) und nach historischem Vorbild wieder
angestrichen. Um einen höheren energetischen Nutzen der Wohnblöcke zu erzielen, sind diese im Kellerdecken- und Dachbodenbereich mit einer hochwertigen mineralischen Dämmung versehen worden.

Bei der Begutachtung der Badfenster ist aufgefallen, dass nur noch wenige dem originalen Stand entsprachen. Aufgrund dessen wurden diese nach heutigen Standard und original vorliegenden Zeichnungen der damaligen Zeit neu gebaut und ausgetauscht.